Was kostet ein Pflegeheim im Ausland und wer kommt für die Kosten auf?
- Curamenzia
- 23. März
- 3 Min. Lesezeit

Die steigenden Kosten für Pflegeheime in Deutschland lassen viele Senioren und ihre Angehörigen nach Alternativen im Ausland suchen. In Ländern wie Spanien, Osteuropa oder Tunesien sind die Kosten für stationäre Pflege oft deutlich günstiger – bei vergleichbarer oder sogar besserer Betreuung. Doch was kostet ein Pflegeheim im Ausland tatsächlich? Und wer kommt für die Kosten auf? In diesem Blogbeitrag geben wir einen Überblick über die Preise in verschiedenen Ländern, erklären Finanzierungsmodelle und zeigen auf, welche staatlichen Leistungen oder privaten Versicherungen genutzt werden können.
1. Pflegeheim-Kosten im Ausland: Ein internationaler Vergleich
Die Kosten für ein Pflegeheim im Ausland variieren je nach Land, Pflegegrad und Einrichtung erheblich. Hier ein Überblick über einige beliebte Zielländer für Pflege im Ausland: Dabei sind nur Unterkunft, Verpflegung und Pflegegrad mit einberechnet. Es können noch Kosten zu Zusatzleistungen und Grundleistungen oder Betreuungspauschalen anfallen.
Deutschland 3.500 - 5.000 € (Eigenanteil ca. 2.500 €)
Spanien 2.600 - 3.500 €
Polen 1.800 - 3.500 €
Thailand 1.800 - 3.000 €
Tunesien 1.600 - 2.500 €
Was beeinflusst die Kosten eines Pflegeheims im Ausland?
Land und Standort: Städtische Einrichtungen sind oft teurer als ländliche Regionen. Länder mit niedrigeren Lebenshaltungskosten bieten meist günstigere Pflegeoptionen.
Pflegegrad: Je höher der Pflegebedarf, desto teurer die Betreuung.
Zimmerkategorie: Einzelzimmer kosten mehr als Mehrbettzimmer.
Zusätzliche Leistungen: Physiotherapie, Freizeitangebote oder spezialisierte Betreuung (z. B. für Demenzkranke) erhöhen die Kosten.
2. Wer zahlt die Pflegekosten im Ausland?
Die Finanzierung eines Pflegeplatzes im Ausland ist eine zentrale Frage für viele Familien. Die Kosten werden in der Regel durch drei Säulen gedeckt:
1. Eigenanteil: Was Senioren und Angehörige selbst zahlen müssen
Der Eigenanteil ist die Differenz zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der Pflegeversicherung. In Deutschland liegt dieser aktuell bei durchschnittlich 2.500 € pro Monat. Im Ausland kann dieser Betrag erheblich niedriger ausfallen.
2. Pflegegeld und Pflegeversicherungsleistungen im Ausland
Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland zahlt auch dann, wenn sich eine pflegebedürftige Person im Ausland aufhält – jedoch mit Einschränkungen:
Pflegegeld kann ins EU-Ausland sowie in Länder mit Sozialversicherungsabkommen (z. B. Tunesien) mitgenommen werden. Die Höhe des Pflegegelds hängt vom Pflegegrad ab:
Pflegegrad 2: 332 €
Pflegegrad 3: 573 €
Pflegegrad 4: 765 €
Pflegegrad 5: 947 €
Sachleistungen (z. B. Kostenübernahme für ambulante Pflege) werden jedoch nur innerhalb Deutschlands erstattet.
3. Private Pflegezusatzversicherung: Eine sinnvolle Ergänzung
Da die gesetzliche Pflegeversicherung nicht alle Kosten deckt, kann eine private Pflegezusatzversicherung helfen, den Eigenanteil zu reduzieren. Diese Versicherungen zahlen – je nach Tarif – feste Tagessätze oder erstatten einen bestimmten Prozentsatz der Pflegekosten.
4. Sozialhilfe und finanzielle Unterstützung durch Angehörige
Wenn die eigenen Mittel und Pflegegeld nicht ausreichen, gibt es folgende Optionen:
Sozialhilfe (Hilfe zur Pflege): Wird nur gezahlt, wenn die pflegebedürftige Person kein verwertbares Vermögen mehr hat. Hier gelten jedoch strenge Regeln.
Unterhaltspflicht der Kinder ("Elternunterhalt"): Angehörige müssen sich nur beteiligen, wenn ihr Jahresbruttoeinkommen über 100.000 € liegt.
3. Pflege im Ausland: Vorteile und Herausforderungen
Vorteile eines Pflegeheims im Ausland
✅ Günstigere Pflegekosten – bis zu 50 % Ersparnis gegenüber Deutschland.
✅ Höherer Betreuungsschlüssel – mehr Pflegekräfte pro Bewohner.
✅ Bessere Lebensqualität – milderes Klima, kulturelle Vielfalt.
✅ Mehr Privatsphäre und Komfort – größere Zimmer und individuelle Betreuung.
Herausforderungen
⚠️ Sprachbarriere: Pflegekräfte sprechen nicht immer Deutsch.
⚠️ Rechtliche Unterschiede: Vertragsbedingungen und Patientenrechte variieren.
⚠️ Entfernung zur Familie: Besuche aus Deutschland sind oft aufwendiger.
4. Lohnt sich eine Pflege im Ausland finanziell?
Ja, vor allem für Pflegebedürftige mit niedrigeren Renteneinkommen oder Personen, die besonderen Wert auf eine bessere Betreuung legen.
Ein Beispiel:
In Deutschland zahlt eine Person mit Pflegegrad 3:
Pflegeheimkosten: 4.000 €
Pflegeversicherung zahlt: 1.262 €
Eigenanteil: ca. 2.500 €
In Tunesien kostet ein vergleichbares Pflegeheim ca. 2.200 € pro Monat und man erhält deutlich mehr Vorteile und Möglichkeiten hinsichtlich den Pflegemaßnahmen, dem Personalschlüssel, dem Klima, das Meer und den Aktivitäten.
Pflegegeld wird ins Ausland gezahlt: 573 €
Eigenanteil: ca. 1.600 € (deutlich günstiger als in Deutschland)
Besonders für Senioren mit niedriger Rente kann sich eine Pflege im Ausland daher finanziell lohnen.
Fazit: Pflegeheim im Ausland als kostengünstige Alternative
Die Kosten für ein Pflegeheim in Deutschland sind hoch und für viele Senioren kaum bezahlbar. Länder wie Spanien, Osteuropa oder Tunesien bieten deutlich günstigere Alternativen – mit oft besseren Betreuungsschlüsseln und mehr Komfort.
Allerdings sollten bei der Entscheidung wichtige Aspekte wie Sprachbarrieren, rechtliche Unterschiede und die Entfernung zur Familie berücksichtigt werden. Wer im Ausland gepflegt werden möchte, sollte sich frühzeitig mit den Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten auseinandersetzen, um eine sorgenfreie Zukunft zu sichern.
Für weitere Informationen oder Beratung zu unserem spezialisierten Pflegeangebot in Tunesien können Sie hier gerne eine unverbindliche Anfrage stellen.
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